Über mich

Ich habe mich in meiner Promotion über den "Begriff des Friedens bei Herbert Marcuse"  intensiv mit dem Begriff des Friedens seit seiner Entstehung aus dem Indogermanischen befasst. 

Seine sprachliche Wurzel heißt pri, was Zustände gegenseitiger Hilfe der Liebe und Schonung bedeuten: Liebe wird nicht als gefühlsmäßige Bindung, sondern als „Zustand ungekränkten Rechts, der Freundschaft und gegenseitigen Liebe“; „Schonung“ als „Zustand aufgehobener Gewalttätigkeit" verstanden. Der Begriff ist als Urerfahrung das Sein dem Wesen nach und stellt im Modus des Urvertrauens eine autopoietische Struktur dar: „Es freue sich, wer da atmet im rosigen Licht.“ (Schiller)

 

Was ist das Sein des Friedens? Schonung.    
Was ist das Wesen des Friedens? Lieben.

 

Friede hat in Form von erotischer Liebe und Gewaltlosigkeit sowie als intentionale Kollektivität von Schonung sein Wesen in sich. Die ontologische Bewegung des Friedens ist die Schonung des/der Anderen, was die Spezies und die Bio-/Geo-Ökologie beinhaltet.

Frieden fordert also im geschichtlichen Ablauf, als erlebtes Urvertrauen, seine (soziale) Umsetzung und bleibt somit Nahziel und Fernziel in einem (Bloch).

Frieden ist somit ein Denken in der Bewegung der bioökologischen Nachhaltigkeit, welches in Form des Nachhaltigkeitsdreiecks  - das in einer Wechselwirkung aus Ökologie, Sozialem und Ökonomie zueinander besteht -  ökonomisch und sozial verwirklichbar sein sollte.

Mein Leben:

Geboren wurde ich 1960 in Hall/Tirol, Österreich.

 

Aufgewachsen bin ich am Land, also 'in den Bergen'. Dort verbrachte ich eine glückliche Kindheit und Jugend in einer sehr entschleunigten Umgebung. Reflektorisch betrachtet war diese Unbeschwertheit mit unbedarften Abenteuern von Jungs und Mädchen das unbefangene Spiel, welches bereits Schiller in seiner 'Ästhetischen Erziehung' für Erwachsene einforderte.

Nach der Volks- und Hauptschule absolvierte ich eine Lehre als Bürokaufmann. Danach arbeitete ich als Buchhalter und Finanzbuchhalter. Nachdem mich diese unspektakuläre Aufgabe mit gutem Verdienst geistig zu wenig forderte, begann ich als Verkäufer in einem Geschäft für Designartikel und Einrichtungsgegenstände zu arbeiten.

Angesichts einer gefühlten Beengtheit durch die Berge, welche den Horizont des Blicks begrenzten, übersiedelte ich in die Niederlande. Dort kam ich das erste Mal mit der Realität der politischen Systeme in Berührung. Das bedeutete, dass ich als Österreicher nur eingeschränkt am Arbeitsmarkt einsetzbar war (Österreich war noch nicht in der EU). Somit konnte ich nur einfache Arbeiten wie Reinigung, Schichtarbeit oder kurzfristige Jobs im Gastgewerbe ausführen. Obwohl dies zum Leben reichte, war ich geistig unterfüttert und daher beschloss ich in ein buddhistisches Zentrum zu übersiedeln (Maitreya Center).

Dieser Abschnitt prägte mein weiteres Leben, denn ich nahm Erfahrungen (Gefühle, Emotionen), Menschen (Freunde, Bekannte) und Ereignisse (Informationen) anders wahr. Während dieser Zeit lernte ich mit dem Leben und Tod differenziert umzugehen, was durch spezielle Meditationen gelehrt wurde. Für Buddhisten ist nicht gegeben, dass man als Mensch zu einem bestimmten Ort und/oder friedfertigen Zeit auf die Welt kommt. Es könnte auch anders kommen, wie z.B. man/frau kann als Tier (Nutztier für eine Supermarktkette) oder Tiefseefisch ohne Licht;  in einem Slum als Bettler (Lebenserwartung max. 40 Jahre) oder Sklave in einem Dritte-Welt-Land; bzw. einer Diktatur/Tyrannei - zur Welt kommen.  Dasselbe gilt für den Tod: Er kann friedvoll, natürlich in angenehmer Umgebung, freiwillig aufgrund einer Krankheit; spontan, aufgrund eines Unfalls; oder eben auch gewaltsam, grausam, brutal - eintreten. Das ist alles ungewiß und nicht vorhersehbar. Daher sollte man/frau versuchen, zu sich selbst zu finden, um in sich ausgewogen Ruhen zu können.

Dann wird Ihnen der Tod nichts anhaben können - er ist ja ein Teil des evolutionären Prozesses.

 

Nach dieser Transformation meines Selbst - sowie einer prekären ökonomischen Situation - kehrte ich nach Österreich zurück. Dort absolvierte ich neben der Arbeit als Disponent die Abendschule (Fachabitur). Während dieser Zeit begann ich mit Malerei zu beschäftigen, mit dem längerfristigen Ziel, an einer Kunstakademie studieren zu können. Leider war ich einerseits zu alt, d.h. ich nicht mehr formbar genug (Wien) andererseits waren meine Kunstwerke schon zu ausgereift (Rietfeld, Amsterdam), um irgendwo angenommen zu werden.

 

Somit blieb nur ein dritter Weg über*: Das Studium der Philosophie (Universität Wien). Sie vereinigt Kunst, Spiritualität (Weisheit),  Ethik   und Wissen (Antike). Die praktische als Philosophie der Gegenwart Soziologie, Psychologie, Politik und Physik (Quantentheorie, Kybernetik).

Dazu studierte ich Kunstgeschichte, welche ich mit einem Bachelortitel abschloss. Nebenbei noch Soziologie und Astronomie - beide mehr als Hobby. Ein weiteres war Philosophieren mit Kindern, das ich mit Freunden gestaltete. Das bereitete sehr viel Spaß, da Kinder und Jugendliche noch unbedarfte Fragen stellen und durch keine Theorien beeinflusst sind.

Philosophie wurde immer mehr zu meinem Lebensinhalt, speziell nachdem ich nach Berlin übersiedelte um meine Promotion zu schreiben.  Hier - in dieser Stadt, die noch die Seele atmen läßt und das Politische kritisch hinterfragt, beendete ich mit Auszeichnung meine Dissertation.

 

Neben dem Studium arbeitete ich einer WG für demente Menschen und pflegte dazu privat. Somit bin ich wieder mit dem Tod, diesmal praktisch in Berührung gekommen.

Nach der Promotion absolvierte ich eine Ausbildung zum Mediator und Coach - das ich beruflich als philosophischer Lebens-/Freitodberater ausübe.

 

* Nachdem ich aufgrund eines spirituellen Unfalls  (ein Lehrer veranlasste mich ein tantrische Meditation auszuführen, die für Laien und ausserhalb eines Klosters verboten war) beinahe gestorben wäre -  die Ärzte des behandelnden Krankenhauses gaben mir eine Frist zwischen fünf und zehn Jahren - hörte ich auf aktiver Buddhist zu sein. Ich hatte nur noch eine begrentzte Zeitspanne bis zum Ende meines Lebens und die Ereignisse im tib. Buddhismus bestätigten diese Entscheidung. Stattdessen bin ich den Ärzten (Uniklinik Innsbruck) für ihre Ehrlichkeit bis heute dankbar. Ich konnte mich einerseits in Ruhe auf den Tod vorbereiten, andererseits bekam ich genug Zeit mein bisheriges Leben zu reflektieren!

Aber - ich bin nicht gestorben. Mit viel Hilfe vonseiten meiner Familie sowie anderen Lehrern, die gleichfalls die Tödlichkeit dieser Meditation erkannten, konnte ich in das Leben zurückkehren. Dieses erlebte Sorge und Zutrauen für das Lebende versuche ich seit damals weiter zu geben. In gewissem Sinne eine Art Dankbarkeit dem unergründlich Lebendigen gegenüber (siehe "Über Uns").